Biberacher Musiknacht e.V.
 

Rondellkonzert am 20.08.: "Da oide Schlog" - Bayrischer Rock vom Feinsten

(Text: A. Oehlcke; Bilder: Hans-Bernd Sick, Wolfgang Volz)

Wenn Bayern reisen, dann schlagen ihnen oftmals Klischees entgegen. Sei es die sprichwörtliche Lederhose, die Weißwurst oder die Maß Bier: Bayern glaubt man zu kennen. Wenn „Da oide Schlog“ aus Landshut eine Reise tut, dann nicht nur, um Musik zu machen, sondern sicher auch, um mit solchen Klischees aufzuräumen. Wer am Sonntagabend im voll besetzten Rondell dabei war, hat von alldem nichts gesehen, höchstens im Lauf des Abends in Anekdoten oder Liedern darüber gehört.

„Da oide Schlog“ ist eine junge, kreative, bayerische Band, die sich keinem Klischee unterwirft, sondern sich musikalisch breitbeinig aufgestellt hat: Hauptsächlich rockig, rotzig, manchmal punkig, manchmal im Blues – mitunter sogar Country, mittelalterlich oder auch als Ballade. „Da oide Schlog“ ist alles, aber ganz bestimmt nicht langweilig oder berechenbar.

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Für die Band ergab sich in Biberach eine Premiere: Zum ersten Mal spielten sie außerhalb Bayerns. Die drei Jungs aus Landshut waren sogar extra nach Biberach gereist, obwohl zu Hause ein beliebtes Volksfest lockte, die „Dult“. Damit wurde bereits das erste Lied „Heid is Duit“ aus purem Zufall sehr tagesaktuell und war der Einstieg zu einem kurzweiligen Abend mit vielen Themen und Facetten.

Stefan Kolbeck an Gitarre und Mikrofon kredenzte unverblümt, frech und auf gut Bayerisch seine Ansagen und Liedtexte, die voll aus dem wahren Leben gegriffen sind. So gab es Lieder über unerfüllte Liebe zu „Magda“, dem Stern von Weiden und zu einer „Klosterschwester“, die natürlich die Liebe nicht erwidert. Den leiblichen Genüssen wurde gehuldigt mit „Wurstsemmeln“, die bei der Band offenbar hoch im Kurs stehen, sowie dem Titel „Bier“ mit der klaren Aussage: I brauch a Bier! Also doch Klischee?  Nein, denn gleich danach wurde dann vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt mit „Mei Heisl“  als fetzige Adaption eines traditionellen Gstanzls über einen, der sein Haus versoffen hat, sowie dem  „Hoizbergschubser“, einem offenbar bösen Geist, der Zecher auf dem Heimweg straucheln lässt.

Noch ironischer ging es dann zur Sache mit dem werbewirksamen und oft zweifelhaften Prädikat „Glutenfrei“ und mit „Kevin ausm Preisnland“, einem Zugereisten, der das Sakrileg begeht, Weißwurst mit scharfem Senf zu essen – ein Unding! Sozialkritische Töne waren dagegen mit „Dei Nachbar“ und „Grattler“ diversen unliebsamen Zeitgenossen gewidmet, ebenso einer rabiaten und handgreiflichen „Oma“. Auch alte Bekannte kamen zu Ehren, wie beim „Alois“ der Alois Hingerl, alias „Ein Münchner im Himmel“ sowie der „Pumuckl“ samt seinem Meister Eder.

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Obwohl die Band wegen des fehlenden Bassisten in Unterbesetzung auftrat, konnte sie musikalisch mit einer massiven Präsenz beim Publikum punkten. Fabian Vicedom an der Gitarre brillierte mit satten Soli und scharfen Riffs, während Alex Ritzler am Schlagzeug souverän den Takt angab. Das Schlagzeugsolo bei „Kartenspui“ hielt das Publikum über Minuten in Staunen und hinterließ dank leuchtender Schlagzeugstöcke auf der dunklen Bühne auch optisch einen starken Eindruck.

Am Ende spendierten die Landshuter bereitwillig noch drei Zugaben – augenzwinkernd als „Rausschmeißer“ präsentiert: Bob Dylans „Knocking on Heaven’s Door“, sowie „The Roof is on Fire“ von der Bloodhound Gang, die jedoch konsequent auf Bayerisch zu „Naggert vorm Himmelstor“ und „Der Hof is am brenna“ umgestrickt wurden. Den ruhigen Abschluss bildete dann „Der Berg“, eine nachdenkliche Ballade, die das zufriedene Publikum in die Nacht entließ.

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Damit wurde die Rondellkonzert-Reihe zurück auf den Erfolgspfad geführt, nachdem am Sonntag zuvor zum ersten Mal in der Geschichte der Rondellkonzerte ein ganzes Konzert wetterbedingt ausfallen musste. Da die aktuellen Wetterprognosen lediglich auf einen kleineren, kurzen Schauer vor  Konzertbeginn hingedeutet hatten, war beschlossen worden, die Veranstaltung im Stadtgartenrondell abzuhalten.

Leider erwies sich der Ausläufer der Gewitterzelle über Biberach dann doch als wesentlich kräftiger als erwartet. Der heftige Wolkenbruch, der über der fertig aufgebauten Bühne nieder ging, konnte trotz des Einsatzes großer Planen und vieler Helfer nicht vollständig von der Technik fern gehalten werden. Es kam zu Schäden an der Musikanlage, was einen weiteren Einsatz der Geräte verhinderte. Da keine Ersatzanlage zur Verfügung stand, war es leider auch nicht mehr möglich, kurzfristig in die alte Stadtbierhalle auf dem Gigelberg umzuziehen. Schweren Herzens fiel also der Entschluss zur Absage.

Obwohl diese umgehend auf allen Kanälen verbreitet wurde, warteten offenbar einige Zuschauer an der Stadtbierhalle vergeblich. Der Veranstalter „Biberacher Musiknacht e.V.“ bedauert, dass die Absage des Konzerts nicht mehr für alle Gäste rechtzeitig kommuniziert werden konnte und entschuldigt sich daher bei allen vergeblich Angereisten. Es wird dringend empfohlen, sich auch künftig direkt vor der Veranstaltung über die Homepage www.muna-bc.de, bei Facebook oder Instagram über den Spielort und ggf. Absagen zu informieren


Rondellkonzert 20.08.23: Da oide Schlog - Bayrischer Rock


Keine Lederhosen, keine Schnulzen, stattdessen harter bayerischer Rock voll auf die zwölf. Da oide Schlog ist nicht etwa altmodisch oder gar aggressiv, sondern clever, sympathisch und anders.

Ende 2017 trat die Landshuter Band mit ihrem ersten gleichnamigen Debüt-Album mit voller Wucht in Erscheinung und sorgte dafür, dass es im Umkreis um einiges lauter und rockiger wurde. Egal ob auf Festivals, in lässigen Bars oder im vollem Bierzelt - Das Rocker-Quartett fühlt sich auf jeder Bühne pudelwohl.

Die Songs stammen aus dem Leben und behandeln Themen, die man oft nur wahrnimmt, sich vielleicht auch mal drüber ärgert, aber meist nicht weiter darüber nachdenkt. Genau an dieser Stelle haken die 4 Landshuter Jungs vom oiden Schlog nach und bringen ihre Sicht der Dinge ein. Sie beziehen Stellung, beobachten, sind witzig und live ein wahres Beben auf der Bühne.

Dazu kommt eine musikalische Vielfalt, bei der sowohl der Old School Rock´n Roll-Fan bis zum Tango-Tänzer seinen Gefallen finden wird.

Das kommt an und begeistert das Publikum, was die Band bereits bei Auftritten mit Urgesteinen der bayerischen Musikszene wie Stefan Dettl und der Spider Murphy Gang unter Beweis stellen konnte.

Besetzung:
Stefan Kolbeck - Gesang, Trompete und Gitarre; Stefan Breu - Gesang und Bass; Fabian Vicedom - Gitarre; Alex Ritzler - Schlagzeug

Mehr Infos unter

Hier gibt es den Überblick über alle Rondellkonzerte 2023.