Biberacher Musiknacht e.V.
 

31.07.2022: Schwoba-Rock mit Schnokastich

Pressenachbericht (Text: A. Oehlcke; Fotos: A. Oehlcke)

Gelungener Auftakt zu den Rondellkonzerten

Als gelungenen Auftakt zu den Rondellkonzerten beschreibt der Veranstalter „Biberacher Musiknacht e. V.“ den Auftritt von „Schnokastich“ am Sonntagabend im Stadtgarten-Rondell. Stefan Kauschke als zweiter Vorsitzender des Vereins freute sich über die trotz des EM-Endspiels so zahlreich anwesenden Gäste. Er dankte der Kreissparkasse Biberach, der ewa riss und dem Kulturamt der Stadt Biberach als Sponsoren der Konzertreihe. Gleichzeitig machte er Werbung für eine aktive Mitarbeit im Verein. Vor knapp 200 Zuschauerinnen und Zuschauern eröffnete dann die fünfköpfige Band aus Schönebürg energiegeladen und bei bestem Konzertwetter für 2022 die 41. Rondellsaison.

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Falls das Publikum den ersten Titel des Abends „Du bisch a Wonder für mi“ vielleicht auf sich bezogen haben sollte, wurde es gleich von Frontmann Lars Ott auf den Boden der Tatsachen zurück geholt: Das Lied hatte er vor Jahren für seine damals neugeborene Nichte geschrieben. Klar, dass da im Publikum das ein oder andere Tränchen der Rührung abgetupft werden musste – besonders natürlich von der anwesenden besagten Nichte. Für Ott überhaupt kein Problem: „Ma derf dô ruhig amôl blära!“

Schnell steckten die sympathischen Musiker in rot-schwarzem Farbkonzept ihre Grenzen ab: „Mir schwätzet koi Hochdeitsch“ ist nicht nur einer der Titel, sondern Ausdruck der Lebensphilosophie der Band, die sich klar zur Lokalkultur bekennt und unerschrocken in ungekünstelter Mundart ihre Gedanken in Liedtexte gießt. Dabei werden Alltägliches und aus dem Leben Gegriffenes („Schnokastich“, „dr Gmoindshäge“) ebenso gekonnt thematisiert wie Beziehungskisten und Freundschaft („wo bisch du grad?“, „Freind so wie ui“, „Freindschaft“).

Nachdenklich bis melancholisch ging es bei Titeln wie „I leb“, „Kloiner seah“ und „Wenn i môl alt be“ zu. Hier beweist die Band, dass Emotionen und philosophische Gedanken sich auch auf Schwäbisch hervorragend ausdrücken lassen. Auch ihrer „Hoimet“ Schönebürg wurde eine rockige Hommage gewidmet und mit „Koi Gewalt“ und „Freiheit“ jeweils ein klares Statement gesetzt. Dagegen bekam die Bahn mit „Bahnfahrerei“ kräftig ihr Fett weg, indem augenzwinkernd über Ausfälle und Verspätungen hergezogen wurde – inklusive authentischer Servicedurchsagen.

Musikalisch bewegte sich „Schnokastich“ dabei zwischen Rock und Pop, durchsetzt von Reggae und auch mal Polka. Doch auch überraschende Wendungen wurden dem Publikum kredenzt, wie der Walzer, dessen Refrain zum Ska hin kippt oder der Blues, der zum Flamenco mutiert. Durchaus vielseitig wurden neben der klassischen Rockbesetzung auch weitere Instrumente wie Akkordeon und Posaunen eingesetzt. Das Publikum musste im Lauf des Konzerts natürlich auch so manche aktive Einbindung ins Programm in Form von Mitsingen und gymnastischen Einlagen über sich ergehen lassen, nahm diesen Ball jedoch gut gelaunt und bereitwillig auf und reflektierte damit die gute Laune der Band.

Am Ende waren selbstverständlich zwei Zugaben nötig – vom Publikum lautstark eingefordert und von der Band schmunzelnd erwartet und gewährt. Mit diesem lockeren, gleichsam fröhlichen wie besinnlichen Abend hat die Band den Rahmen gesteckt für die kommenden Rondellkonzerte. Fazit des Abends: Wenn doch no alle Schnokastich so a’gnehm wäret!.


Schnokastich sind Rainer Hochdorfer (E-Gitarre, Gesang, Posaune), Laura Hochdorfer (Piano, Gesang), Markus Schmidberger (Schlagzeug, Gesang), Daniel Holzschuh (Bass, Gesang) und Lars Ott (Gesang, Posaune, Gitarre).


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Hier gibt es den Überblick über alle Rondellkonzerte 2022.