Mit einem fulminanten Finale ging am Sonntagabend die Saison 2021 der Biberacher Rondellkonzerte zu Ende. Unter erschwerten Bedingungen war es dem Verein Biberacher Musiknacht gelungen, ein stimmiges Programm und Konzept aufzustellen und die beliebte Konzertreihe mit sieben Einzelterminen sonntags während der Sommerferien trotz der Pandemie zu veranstalten.
Um die geforderten Hygieneauflagen besser umsetzen zu können, wurde auf das bewährte Rondell im Stadtgarten verzichtet und stattdessen der Spitalhof als Veranstaltungsort ausgewählt. Leider schob an fast allen Sonntag en der regenreiche Sommer einer Freiluftveranstaltung den Riegel vor, so dass die meisten Konzerte doch in der Stadtbierhalle auf dem Gigelberg stattfinden mussten.
Dem Erfolg tat dies keinen Abbruch. „Nachdem wir unsere auf Oktober verschobene Biberacher Musiknacht wegen steigender Inzidenzwerte leider absagen mussten, konnten wir unser Publikum mit den sieben Rondellkonzerten nun zumindest ein klein wenig entschädigen. Wir hätten aber nicht gedacht, dass die Resonanz so positiv ausfallen würde“, sagte sich der Vorsitzende Karsten Wiesner.
„Immerhin war dieses Jahr bei der Einlasskontrolle oft etwas Geduld gefragt und auch bei der Anzahl der Gäste waren uns Limits gesetzt. Aber die meisten Leute hatten Verständnis und die Auflagen wurden fast durchweg akzeptiert und eingehalten. Schade nur, dass das Wetter so selten mitgespielt hat“, meinte der Vorsitzende.
So leider auch am Sonntagabend, als bei trockener, dafür jedoch recht kühler Witterung der letzte Akt der Konzertreihe auf Wunsch der Band ebenfalls in die Stadtbierhalle verlegt wurde.
Ort und Rahmen traten am Ende jedoch in den Hintergrund – hatte sich der Veranstalter mit dem Daimler Swing Ensemble doch ein besonderes Bonbon für den Abschluss aufgehoben. Unter der musikalischen Leitung des und aus Biberach stammenden SWR-Bigband-Trompeters Felice Civitareale bot die Combo einen unvergesslichen Einblick in die Welt des Swing, Jazz, Bossa, Latin und Blues.
Dabei durften neben vielen anderen Standards beliebte Klassiker wie „Blue Moon“, „Cheek to cheek“ und „Georgia on my mind“ ebenso wenig fehlen wie „Basin‘ Street Blues“ und „All of me“. Felice Civitareale übernahm neben Solotrompete und Flügelhorn auch teilweise die Rolle des Conferenciers sowie in diversen Stücken den Gesangspart.
Mit solidem Klangteppich und virtuosen Soli unterstützt wurde er von Elisabeth Lederer und Peter Kral am Tenor- und Altsaxofon sowie Daniel Rubin am E-Piano, während Gerd Meyer am Bass und Michael Porter am Schlagzeug das musikalische Fundament in den Raum stellten.
Fola Dada, die als weithin bekannte Sängerin für diesen Abend als Sondergast die Band trefflich ergänzte, hielt das Publikum mit Charme und einer einzigartig schmelzenden Stimme über Stunden verzaubert. Titeln wie „Love me or leave me“ und „Cry me a River“ drückte sie damit einen persönlichen Stempel auf und sorgte für Gänsehautmomente.
So mancher Gast dürfte schließlich auch noch sein eigenes Talent für den Swing entdeckt haben, als Felice Civitareale kurzerhand das Publikum als stimmgewaltiges Vokalinstrument nutzte und ihm bei „Perdito“ ganze Sequenzen der Melodie auferlegte – freilich nicht ohne vorherige Einweisung. Das Ergebnis begeisterte ihn offenbar: „Biberach swingt – vergesst die Fischer-Chöre!“ schmunzelte er.
Nach drei Stunden wurde das Daimler Swing Ensemble schließlich vom Publikum begeistert gefeiert und per Applaus noch zu drei Zugaben bewegt. Den Abschluss bildete der Titel „What a wonderful World“, mit dem Fola Dada mit samtiger Stimme ihre knapp 170 zufriedenen Zuhörer verabschiedete. Erkenntnis des Abends: Daimler macht auch gute Musik!
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Hier gibt es den Überblick über alle Rondellkonzerte 2021.