26. Aug. Paul Lawall & The Dukes of Rhythm überzeugen mit lockerem Blues
Ausschnitte aus dem Konzert gibt es auch YouTube!
Auch zum fünften Biberacher Rondellkonzert in diesem Sommer kamen wieder zahlreiche Besucher, jedoch war dieses Mal die Stadtbierhalle das Ziel. Obwohl den ganzen Tag über die Sonne schien, blieb die Luft auch tagsüber frisch; für den Abend waren Temperaturen um die zwölf bis vierzehn Grad Celsius angedroht. Das bewog die Veranstalter vom ehrenamtlich tätigen Biberacher Musiknach e.V., den Auftritt von Paul Lawall und seinen Dukes of Rhythm in die Stadtbierhalle zu verlegen.
Schon vorab war angekündigt worden, dass Paul Lawall sein Trio in der Stammbesetzung mit Bassist Mike Walter und Drummer Michael Aures bei Liveauftritten gerne erweitert. So geschehen dann auch beim Rondellauftritt: mit Volker Kunschner am Keyboard und Percussionist Max Gerwien wurde aus dem Trio ein Quintett. Dass sich damit natürlich deutlich mehr Klangfarbe ergab, war bereits beim Opener, dem „Black Friday Blues“ von Paul Lawall, zu hören. Der satte Boden, den die Trio-Rhythmusgruppe mit Mike Walter und Michael Aures den ganzen Abend ausdauernd und präzise strickten, und über den Paul Lawall seine fingerfertigen Gitarrensoli legte, wurde durch das filigrane Spiel des erst 17-jährigen Perkussionisten Gerwien aufgelockert und bereichert. Volker Kuschner flocht mit seinem Hammondorgelsound zusätzliche Farbtupfer in den typischen Südstaaten-Bluessound hinein, der damit gar nicht mehr so typisch klang.
Der Großteil der an dem Abend gespielten Songs stammen aus der Feder von Gitarrist und Sänger Paul Lawall. In seinen Einführungen plaudert er munter über die Entstehung, was ihm beim Schreiben durch den Kopf ging, oder er berichtet über das Ergebnis seiner Recherche zu Themen, die ihn interessieren. Was zum Beispiel bedeutet der Black Friday? Sein Resümee zum Eröffnungssong war letztlich kurz und knapp „Vom Schaffa isch no koiner reich gworda“; zu „Trust youself“, auch eine Eigenkomposition, war der Kommentar lapidar „Ja wem denn sonst“.
Zum Auftakt des zweiten Sets kamen nur Paul Lawall mit einer seiner Gitarren und Max Gerwien, mit zwei Löffeln bestückt auf die Bühne. Gekonnt intonierten sie den Song „Ditty wah ditty“ der Ragtime und Blues Legende Arthur „Blind“ Blake. Auch bei Dick Burnetts „Man of constant sorrow“ kam Max Gerwien hinter seinen Bongos hervor, dieses Mal um den Rhythmus auf einem Waschbrett vorzugeben. Ein weiterer Höhepunkt war das “Drum and Percussion Feature“, bei dem Gerwien und Drummer Aures ein mit viel Beifall bedachten grandiosen Dialog zwischen Schlagzeug und Percussion auf die Bühne zauberten.
Bei „Just do it“, einem weiteren Lawall-Song, der wie etliche andere auch auf der CD „9 songs to make you feel better, when you’re about to get the Blues” veröffentlicht sind, überzeugte Volker Kuschner mit psychedelischem Orgelspiel. Beim letzten Song des Abends durften dann nochmals alle fünf Musiker mit Soli ran und ihr Können unter Beweis stellen. „Lucky Loser“ hieß da Stück, einen echt glücklichen Eindruck haben die fünf dabei hinterlassen – aber Loser? Nein, das waren sie ganz sicher nicht!
Paul Lawall und den Dukes of Rhythm hat es, wie den Bands an den Sonntagen zuvor, bei den Rondellkonzerten richtig gut gefallen. Die Musiker haben sich tief beeindruckt und hoch erfreut beim Publikum und dem Organisationsteam herzlich für den tollen Abend bedankt. „Es wäre großartig, ich wäre glücklich, wenn es sowas wie das Rondell oder die Stadtbierhalle auch in meiner Heimatstadt Kirchheim unter Teck gäbe“, meinte Paul Lawall am Ende, setzte noch zwei Zugaben obendrauf und beendete damit ein weiteres tolles Rondellkonzert.
Paul Lawall gründete die Dukes of Rhythm mit dem Ziel, Musik zu machen, die Bedeutung hat. Tja, und wer ein Ziel hat, der sollte sich auf den Weg machen...
2016 wurde das erste Album veröffentlicht, über das die Bluesnews schreibt: “...extrem cool und auf höchstem musikalischem Niveau. Musik wie man sie aus Memphis und Texas kennt. Der Titel der CD, “9 songs to make you feel better, when you’re about to get the Blues”, bringt es letztlich auf den Punkt. Hut ab!”
Die Musik ist stark verwurzelt im Blues und all den anderen Musiktrends, die die amerikanischen Südstaaten hervorgebracht haben. Die Themen der Songs sind allerdings eher inspiriert vom Leben in den hiesigen Südstaaten. Das alles “bringt großen Spaß”, findet Thomas Ritter, Journalist und Kenner der internationalen Bluesszene.
Dass die Musiker ihr Handwerk gelernt haben, versteht sich. Sie arbeiteten zusammen mit: Tom Jones, Chris de Burgh, Stefan Raab, Dieter Falk, Larry Garner, Sharrie Williams, Toni Lynn Washington u.v.m.
The Dukes Of Rhythm sind Paul Lawall (Guitar, Vocals), Mike Walter (Bass, Vocals) und Michael Aures (Drums, Vocals). Da die Dukes zu ihren Konzerten gerne musikalische Gäste einladen, darf man gespannt sein, wer sich so alles auf der Rondellbühne tummeln wird.
www.paullawall.de « https://www.youtube.com/watch?v=vbSviIgCCgw