Biberacher Musiknacht e.V.
 

 

Fulminanter Abschluss der Rondellkonzerte 2016 mit New Century

Biberach (hbs) – Eine laue Spätsommernacht, wie aus dem Bilderbuch mit klaren Himmel und noch immer knapp 20 °C gegen 21:30 Uhr, bildete den idealen Rahmen für einen fulminanten Abschluss der diesjährigen Rondellkonzerte. Mit New Century stand auf der Bühne des wiederum vollen Rondells eine noch relativ junge Band, die mal ausnahmsweise nicht mit Coverversionen der 60er bis 80er Jahre glänzte, sondern mit Songs aus diesem noch relativ jungen Jahrtausend zu überzeugen wusste.

Schon der Auftakt mit „Feel good inc“ von The Gorillaz, und Sänger Andreas Raichle am Megaphon war stimmungsvoll und zeigte an, dass an diesem Abend ein anderer Sound als an den Vorabenden angesagt war. Gleich beim folgenden „Missing you“ überzeugten dann die beiden „Andreas-Sängerknaben“, Andreas Raichle und Andreas Hauser, erstmals voll und ganz mit ihren Gesangeskünsten und ihrem mehrstimmigem Gesang - sicher eine der ganz großen Stärken von New Century. Rasant ging es durch einen bunten Musikmix, ruhigeren Balladen wie „Fix you“ von Coldplay, und eine mit Power vorgetragenen Version von Adeles „Rolling“ wechselten sich ab mit Punk und Punk Rock. Dass die Band auch Mundart beherrscht, bewies das Sextett mit Steffan Dettls „Dirndl“ oder dem „Ham kummst“ von Sailer und Speer.

Weiter Abwechslung gab es durch wechselnde Besetzungen, herausragend dabei Milows „Ayo technology“, bei der allein Patrick Stiller, eigentlich der Bassist der Band, die beiden Sänger an der akustischen Gitarre begleitete. Mit vertauschten Rollen kam New Century auch nach der Pause zurück auf die Bühne, bei „I see fire“ überzeugte erneut Patrick Stiller an der Gitarre, während Gitarrist Steffen Leiprecht den Bass zupfte. Nach zwei ruhigeren Stücken von Ed Sheeran ging es bei „Dance, dance“ und „Cut off the top“ schwungvoll-rockig weiter. Doch auch New Century machte einen Exkurs in die „weitere“ Vergangenheit, mit dem Song „Rape me“ von Nirvana blickten sie rockend zurück bis ins Geburtsjahr ihrer beiden Sänger. Noch weiter zurück ging es mit Tom Jones „Sexbomb“, bei dem sich Patrick Stiller, nun an der Trompete, einen Extraapplaus verdiente. Beim folgenden Alligathoah-Song „Willst du“ wurde das Publikum aufgefordert, den Refrain „Willst du mit mir Drogen nehmen? Komm! Komm wir geh‘n, komm wir geh‘n zusamm‘n den Bach runter“ mitzusingen, was seitens des Publikums mit Bravour gelöst wurde.

Zuverlässig wurde New Century von ihrem jüngsten Mitglied Daniel Lang am Schlagzeug angetrieben. Mit großer und Ruhe und Gelassenheit sorgte Daniel Lang im Hintergrund der Bühne für den richtigen Beat, und gab zuverlässig zusammen mit Bassist Patrick Stiller das Tempo vor. An der Gitarre blühte Steffen Leiprecht regelrecht auf, wenn er bei den rockig-punkigen Passagen seine Gitarrensoli zelebrieren konnte. Unaufdringlich, aber zuverlässig vervollständigte Vanessa Lang am Keyboard das Klangbild der Band. Bei „Pjanoo“, einem Instrumental von Eric Prydz, durften die Instrumentalisten dann ihre Kunst zeigen, ohne dass die Aufmerksamkeit gleich wieder auf die beiden hervorragenden Sänger Raichle und Hauser gelenkt wurde. Andreas Hauser band beim anschließenden „Seven nation Army“ erneut das Publikum mit ein und gemeinsam erzeugten sie eine Stimmung (fast) wie bei einem Konzert in einem großen, vollen Stadion. Das Publikum ließ sich nicht bremsen, als New Century den Song beenden wollten und sang unbeirrt weiter, so dass die Band erneut einstieg und das Publikum nochmals eine Strophe des White Stripes-Songs samt tollem Gitarrensoli von Leiprecht genießen durfte. Nachdem „Feeling good“ als letzter Song ausklang, forderte das begeisterte Publikum lautstark nach einer Zugabe, und zufälligerweise konnte New Century damit dienen. Mit zwei deutschsprachigen Songs, den „Lila Wolken“ von Marteria und Cluesos „So sehr dabei“ wollte New Century den Abend ausklingen lassen, aber erst nach einer weiteren ungeplanten Zugabe gab sich das Publikum zufrieden und machte sich nach einem weiteren einzigartigen und energiegeladenen Rondellkonzert auf den Heimweg.