Die Open-Air-Premiere der Biberacher Rondellkonzerte 2016 lockt alle Generationen in den Stadtgarten
Biberach – Nach dem verregneten Rondellauftakt 2016 rückte das Trio EKuL die Veranstaltung am vergangenen Sonntagabend ins rechte Licht. In der Abendsonne wurden die circa 350 Gäste mit Rock- und Folkklassikern von heute und den letzten vier Jahrzehnten verwöhnt. Mehrstimmiger Gesang und handgemachte Gitarrenmusik machte diese laue Sommernacht mit Erwin, Knox und Lolo zu einem echten Hautnah-Erlebnis.
Ein Blick in den Himmel oder auf die Beschilderung am Stadtgarten genügte am Sonntagnachmittag, um festzustellen: „Das Rondellkonzert findet heute draußen statt.“ Diesem Aufruf der Sonnenstrahlen folgten die etwa 350 Gäste und fanden ihren Platz im und um das Rondell. In Anbetracht des zu erwartenden Andrangs brachten Besucher sogar ihre Camping-Stühle und Decken mit. So konnte die Woche in der Tatort-Sommerpause mit kriminell guter Musik und in der Idylle des begrünten Rondells mit direktem Blick auf den beleuchteten historischen weißen Turm beschlossen werden.
Die drei Musiker Erwin Schmitt, Wolfgang „Knox“ Koch und Lorenz „Lolo“ Lessmeister, allesamt ehemalige Lehrer der örtlichen Schulen, wurden mit dem ausgewählten Repertoire dem musikalischen Bildungsauftrag für alle Generationen gerecht. So startete das Trio mit einem Hit von Vertretern der älteren Generation – sie könnten kaum einen passenderen Namen tragen - „The Mamas and the Papas“, dem Klassiker „California Dreamin‘“ aus den 60er-Jahren. Die jüngere Generation wurde im Repertoire u. A. von Rea Garvey mit der 2014 veröffentlichten Single „Oh my love“ vertreten.
In der Abenddämmerung war auch musikalisch ein romantischer Sonnenuntergang zu betrachten, denn die bühnenerprobten Musiker, bekannt aus der Oldie-Pop-Band „Second Hand“, zauberten mit Songs von Simon & Garfunkel, The Byrds, Glenn Frey und Bryan Adams gefühlvolle Soundtracks der Jahrzehnte ins Rondell und weckten damit Erinnerungen und Bilder in den Köpfen der aufmerksam lauschenden Zuhörer.
Zum Fußwippen und Klatschen, aus Platzgründen leider nicht zum Tanzen, wurde das Publikum bei Beatles-Songs wie „A Hard Days Night“ und „Twist And Shout“ oder „Roll Over Beethoven“ von Chuck Berry animiert, bevor sich die begeisterten Zuschauer mit ihrem Gesang bei Hymnen wie „Summer of 69“, „Take me home, Country Road“ und „Westerland“ zu einem unverzichtbaren Bestandteil der musikalischen Darbietung im Rondell machten.
Das Grande Finale des Abends besang das Trio EKuL mit Barclay James Harvests „Hymn“, nachdem auch deutschsprachige Klassiker von S.T.S, Wolfgang Ambros und Klaus Lage gespielt wurden. Auf den anhaltend tosenden Applaus und den Song des Rondellkonzert-Zuschauer-Chors mit dem Titel „Zugabe“ reagierte die Band mit der Aussage „Wir haben es nicht erwartet, aber gehofft!“ und setzten nach dem Verteilen von Wunderkerzen prompt mit „Hey Jude“ von den Beatles ein und beendeten das eintrittsfreie Rondellkonzert im Lichtermeer. Der ein oder andere Zuhörer hat sich auf dem Heimweg bestimmt beim Pfeifen eines Ohrwurms ertappt.
Am Sonntag, 14. August machen die Rondellkonzerte einen kleinen Exkurs nach Italien, genauer: In die Biberacher Partnerstadt Asti. Mit der Band „Noàis“ bekommt das Publikum bei hoffentlich ebenso gutem Wetter einen ganz eigenen Musikstil, einen Mix aus Folk, Blues, dem typischen Klang der Cantautore, sowie traditionellen Elementen aus verschiedenen Regionen Italiens und dem Mittelmeerraum, zu hören.